

Titel: Diakonie fordert Inklusion statt Segregation an Schulen
Autor: MB
Quelle: www.evang.at vom 23.11.2023
Moser: Öffnung der Regelschule statt Sonderschul-Ausbau wäre „großer Schritt“
Wien (epdÖ) – Als „Zudecken der gravierenden Mängel bei der Inklusion im Bildungsbereich“ sieht die Diakonie Schlussfolgerungen, welche das Bildungsministerium aus einer Studie zur Vergabe des sonderpädagogischen Förderbedarfs zieht. „Die Ableitungen aus der Studie bestärken das segregierende Schulsystem, anstatt es zu hinterfragen“, erklärt Maria Katharina Moser, Direktorin der Diakonie Österreich, in einer aktuellen Aussendung.
Der Fachausschuss für inklusive Bildung, der die Umsetzung der UN-Konvention über die Rechte von Menschen mit Behinderungen beobachtet, habe erst im August im Rahmen der Staatenprüfung „eklatante Versäumnisse seitens der Politik” festgestellt, erinnert Moser. „Wenn das Bildungsministerium nun in einer Pressemeldung verkündet, dass ‚Schülerinnen und Schüler mit Behinderungen im Schulsystem adäquat unterstützt und begleitet‘ werden, grenzt das an Realitätsverweigerung”, kritisiert Moser.
Das Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Forschung hatte am 22. November in einer Pressemeldung über die Ergebnisse einer Studie berichtet, in welcher die Vergabepraxis eines sonderpädagogischen Förderbedarfs (SPF) bundesweit verglichen wird. Der Studie zufolge sind 97,7% der Eltern mit der im Verfahren zur Vergabe des sonderpädagogischen Förderbedarfs festgesetzten Schule sehr zufrieden bzw. zufrieden. Dies zeigt nach Ansicht des Ministeriums, dass die Wahlfreiheit für Eltern, in welchem Setting ihr Kind beschult werde – entweder in einer Kleinklasse an einer Sonderschule oder in einer inklusiv geführten Klasse einer Regelschule – für Eltern von großer Bedeutung sei.
Eine „Scheinwahlfreiheit“ sieht darin allerdings die Diakonie. „Wir sehen in der Praxis, dass Regelschulen, so wie sie sind, in vielen Fällen die individuelle Begleitung für Kinder mit speziellen Bedürfnissen nicht leisten können. Neben fehlenden Unterstützungs- und Therapie-Angeboten sind es oft auch bauliche Barrieren, die den Besuch der Regelschule für Kinder mit Behinderungen unmöglich machen“, unterstreicht Moser. In der Folge entschieden sich die Eltern oft für die Sonderschule. Diese müssten notgedrungen in Kauf nehmen, dass ihre Kinder keinen Kontakt zu Regelschüler:innen haben und schon früh ausgegrenzt werden. „Was als ´Wahlfreiheit´ bezeichnet wird, bereitet in Wahrheit schon früh einen Boden für Diskriminierung und Ausgrenzung“, so die Diakonie-Direktorin.
„Wir als Diakonie kritisieren die Trennung zwischen Sonder- und Regelschulen und die vermeintliche Wahlfreiheit, weil es dadurch zur Segregation kommt und Chancengleichheit schon früh und nachhaltig verhindert wird“, hebt Moser hervor. Wie Studien zeigten, leiste eine diverse Schulkultur einen wesentlichen Beitrag zum positiven Schul- und Klassenklima. Sämtliche Kinder würden dabei “kognitiv und sozial” vom individualisierten Unterricht profitieren.
Die Diakonie weist in ihrer Aussendung darauf hin, dass auch der UN-Fachausschuss, der im August 2023 die Umsetzung der inklusiven Bildung nach der UN-Behindertenrechtskonvention stark kritisiert hatte, Österreich das Ende des Ausbaus von Sonderschulen empfiehlt. Dazu fordert der UN-Fachausschuss eine nationale Strategie für eine inklusive Bildung ohne Sonderschulen.
Darüber hinaus betont die Diakonie, dass laut Behindertenverbänden, Behinderten-Selbstvertreter:innen und Expert:innen die Einteilung in „behindert“ und „nicht behindert“ von vornherein einem inklusiven Bildungssystem entgegen stehe und auch nur in seltenen Fällen wieder rückgängig gemacht werden könne. Deshalb tritt die Diakonie für ein Neudenken von Schule und eine Umverteilung von Ressourcen aus dem Sonderschulwesen in inklusive Schulen ein. „Würde man alle Ressourcen, die heute in die Diagnostik und in den Erhalt und Ausbau von Sonderschulen fließen, in die Öffnung der Regelschule für inklusives Miteinander stecken, wäre ein großer Schritt getan“, ist Moser überzeugt.
Moser: Öffnung der Regelschule statt Sonderschul-Ausbau wäre „großer Schritt“
Wien (epdÖ) – Als „Zudecken der gravierenden Mängel bei der Inklusion im Bildungsbereich“ sieht die Diakonie Schlussfolgerungen, welche das Bildungsministerium aus einer Studie zur Vergabe des sonderpädagogischen Förderbedarfs zieht. „Die Ableitungen aus der Studie bestärken das segregierende Schulsystem, anstatt es zu hinterfragen“, erklärt Maria Katharina Moser, Direktorin der Diakonie Österreich, in einer aktuellen Aussendung.
Der Fachausschuss für inklusive Bildung, der die Umsetzung der UN-Konvention über die Rechte von Menschen mit Behinderungen beobachtet, habe erst im August im Rahmen der Staatenprüfung „eklatante Versäumnisse seitens der Politik” festgestellt, erinnert Moser. „Wenn das Bildungsministerium nun in einer Pressemeldung verkündet, dass ‚Schülerinnen und Schüler mit Behinderungen im Schulsystem adäquat unterstützt und begleitet‘ werden, grenzt das an Realitätsverweigerung”, kritisiert Moser.
Das Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Forschung hatte am 22. November in einer Pressemeldung über die Ergebnisse einer Studie berichtet, in welcher die Vergabepraxis eines sonderpädagogischen Förderbedarfs (SPF) bundesweit verglichen wird. Der Studie zufolge sind 97,7% der Eltern mit der im Verfahren zur Vergabe des sonderpädagogischen Förderbedarfs festgesetzten Schule sehr zufrieden bzw. zufrieden. Dies zeigt nach Ansicht des Ministeriums, dass die Wahlfreiheit für Eltern, in welchem Setting ihr Kind beschult werde – entweder in einer Kleinklasse an einer Sonderschule oder in einer inklusiv geführten Klasse einer Regelschule – für Eltern von großer Bedeutung sei.
Eine „Scheinwahlfreiheit“ sieht darin allerdings die Diakonie. „Wir sehen in der Praxis, dass Regelschulen, so wie sie sind, in vielen Fällen die individuelle Begleitung für Kinder mit speziellen Bedürfnissen nicht leisten können. Neben fehlenden Unterstützungs- und Therapie-Angeboten sind es oft auch bauliche Barrieren, die den Besuch der Regelschule für Kinder mit Behinderungen unmöglich machen“, unterstreicht Moser. In der Folge entschieden sich die Eltern oft für die Sonderschule. Diese müssten notgedrungen in Kauf nehmen, dass ihre Kinder keinen Kontakt zu Regelschüler:innen haben und schon früh ausgegrenzt werden. „Was als ´Wahlfreiheit´ bezeichnet wird, bereitet in Wahrheit schon früh einen Boden für Diskriminierung und Ausgrenzung“, so die Diakonie-Direktorin.
„Wir als Diakonie kritisieren die Trennung zwischen Sonder- und Regelschulen und die vermeintliche Wahlfreiheit, weil es dadurch zur Segregation kommt und Chancengleichheit schon früh und nachhaltig verhindert wird“, hebt Moser hervor. Wie Studien zeigten, leiste eine diverse Schulkultur einen wesentlichen Beitrag zum positiven Schul- und Klassenklima. Sämtliche Kinder würden dabei “kognitiv und sozial” vom individualisierten Unterricht profitieren.
Die Diakonie weist in ihrer Aussendung darauf hin, dass auch der UN-Fachausschuss, der im August 2023 die Umsetzung der inklusiven Bildung nach der UN-Behindertenrechtskonvention stark kritisiert hatte, Österreich das Ende des Ausbaus von Sonderschulen empfiehlt. Dazu fordert der UN-Fachausschuss eine nationale Strategie für eine inklusive Bildung ohne Sonderschulen.
Darüber hinaus betont die Diakonie, dass laut Behindertenverbänden, Behinderten-Selbstvertreter:innen und Expert:innen die Einteilung in „behindert“ und „nicht behindert“ von vornherein einem inklusiven Bildungssystem entgegen stehe und auch nur in seltenen Fällen wieder rückgängig gemacht werden könne. Deshalb tritt die Diakonie für ein Neudenken von Schule und eine Umverteilung von Ressourcen aus dem Sonderschulwesen in inklusive Schulen ein. „Würde man alle Ressourcen, die heute in die Diagnostik und in den Erhalt und Ausbau von Sonderschulen fließen, in die Öffnung der Regelschule für inklusives Miteinander stecken, wäre ein großer Schritt getan“, ist Moser überzeugt.
Titel: Ökumenisches Forum christlicher Kirchen in der Steiermark bekräftigt gemeinsamen Weg
Autor: MB
Quelle: www.evang.at vom 23.11.2023
Altbischof Bünker bei Jahresempfang: „Haben mehr gemeinsam als uns unterscheidet“
Graz (epdÖ) – Was die „Leuenberger Konkordie“ von 1973 für die Ökumene von heute bedeuten könne, damit befasste sich der evangelisch-lutherische Altbischof Michael Bünker beim diesjährigen Jahresempfang des Ökumenischen Forums christlicher Kirchen in der Steiermark. Im Plenarsaal des Landtags im Zentrum von Graz hielt Bünker am 22. November vor politischen und kirchlichen Vertreter:innen eine vielbeachtete Festrede mit dem Thema „50 Jahre Leuenberger Konkordie. Ein Modell für Eucharistische Gastfreundschaft in der Ökumene“. Trotz mancher Unterschiede hätten die verschiedenen Kirchen mehr gemeinsam, als sie trenne, betonte der Altbischof.
In seinem Festvortrag erinnerte Bünker, von 2008 bis 2019 Bischof der Evangelisch-lutherischen Kirche in Österreich, an die Überwindung eines jahrhundertealten innerevangelischen Konflikts: Vor 50 Jahren, 1973, wurde nach mehrjähriger Vorarbeit die Leuenberger Konkordie unterzeichnet. Damit wurde eine fast 450 Jahre dauernde Spaltung zwischen Lutheranern und Reformierten endgültig beendet. Der Grundgedanke war, dass die Unterschiede wohl bestehen blieben, aber die Kirchen nicht mehr trennten. „Das scheint mir eine grundlegend wichtige Einsicht zu sein“, betonte der Altbischof. „Nicht jeder Unterschied trennt“, die meisten Unterschiede seien einfach Zeichen der Vielfalt und des Reichtums. Aus der „Leuenberger Kirchengemeinschaft“ wurde 2003 die „Gemeinschaft Evangelischer Kirchen in Europa“ (GEKE). In einer Kirchengemeinschaft sind Kanzel- und Abendmahlsgemeinschaft möglich, die Ämter werden gegenseitig anerkannt. Bünker war von 2006 bis 2018 Generalsekretär der GEKE, in Österreich gehören die drei evangelischen Mitgliedskirchen (Evangelische Kirche A.B., Evangelische Kirche H.B. und die Evangelisch-methodistische Kirche) der GEKE an.
Weil sie sich ihrer Verantwortung für die Ökumene aller christlichen Kirchen bewusst sei und ihre Kirchengemeinschaft als Beitrag zur größeren Ökumene verstehe, führe die GEKE ökumenische Dialoge weiterhin mit großem Einsatz. Hier erwähnte Bünker die Gespräche mit den Baptisten, mit den orthodoxen Kirchen Europas und mit der Anglikanischen Kirche. Besonders hob er hervor, dass seit der letzten Vollversammlung in Basel 2018 die GEKE auch offiziell einen Dialog mit der Römisch-katholischen Kirche führe. Bei den Differenzen, die bis heute nicht überwunden werden konnten, spiele das Abendmahl, die Eucharistie, eine zentrale Rolle, erinnerte der Altbischof.
Plädoyer für eucharistische Gastfreundschaft
Warum evangelische und römisch-katholische Gläubige nicht gemeinsam Abendmahl feiern können, liege am unterschiedlichen Amtsverständnis. „Trotzdem würde ich meinen – und da freue ich mich, dass wir derselben Meinung sind – dass eucharistische Gastfreundschaft möglich sein sollte“, sagte Bünker. Etwa im Hinblick auf gemischtkonfessionelle Familien, immerhin hätten mehr als 80% der Evangelischen in Österreich nicht-evangelische Partner oder Partnerinnen, viele davon römisch-katholisch. Bünkers Appell, „und deswegen spreche ich mich dafür aus, im Sinne der Gastfreundschaft für diese Christen und Christinnen die Eucharistie zu öffnen“, wurde mit spontanem Applaus bedacht.
Bünker wies auf das Motto der GEKE „Einheit in versöhnter Verschiedenheit“ hin. Jeder dieser Begriffe sei wichtig, im Blick auf Konflikte in vielen Ländern wie auch in der Kirche. Er zitierte Papst Franziskus, der bei seinem Besuch in der Lutherischen Kirche in Rom im November 2015 klare Worte fand: „Im festen Blick auf Jesus sind wir berufen, vereint in den Unterschieden voranzugehen, es gibt keinen anderen Weg, um eins zu werden. Das ist der Weg Jesu.“ Bünker schloss mit den Worten, dass es für die Ökumene wichtig sei, „dass wir uns darauf besinnen: Wir haben mehr gemeinsam als uns unterscheidet, und nicht alles, was uns unterscheidet, muss uns trennen.“
Die GEKE ist die Gemeinschaft Evangelischer Kirchen in Europa (www.leuenberg.eu). Ihr gehören 96 lutherische, methodistische, reformierte und unierte Kirchen aus über dreißig Ländern Europas und Südamerikas an. Damit vertritt die GEKE insgesamt rund 50 Millionen Protestanten.
Das Ökumenische Forum christlicher Kirchen in der Steiermark fördert die zwischenkirchlichen Beziehungen, insbesondere durch theologisches Gespräch, Austausch von Erfahrungen und in der Planung und Durchführung der den Kirchen gemeinsam aufgetragenen Dienste. Sein Ziel ist die „gemeinsame Erfüllung ökumenischer Aufgaben“, wie es auf der Website www.oekumenischesforum.at heißt. Der Jahresempfang im Landtag Steiermark findet seit 1999 jedes Jahr (mit Ausnahme der Pandemiejahre) statt.
Altbischof Bünker bei Jahresempfang: „Haben mehr gemeinsam als uns unterscheidet“
Graz (epdÖ) – Was die „Leuenberger Konkordie“ von 1973 für die Ökumene von heute bedeuten könne, damit befasste sich der evangelisch-lutherische Altbischof Michael Bünker beim diesjährigen Jahresempfang des Ökumenischen Forums christlicher Kirchen in der Steiermark. Im Plenarsaal des Landtags im Zentrum von Graz hielt Bünker am 22. November vor politischen und kirchlichen Vertreter:innen eine vielbeachtete Festrede mit dem Thema „50 Jahre Leuenberger Konkordie. Ein Modell für Eucharistische Gastfreundschaft in der Ökumene“. Trotz mancher Unterschiede hätten die verschiedenen Kirchen mehr gemeinsam, als sie trenne, betonte der Altbischof.
In seinem Festvortrag erinnerte Bünker, von 2008 bis 2019 Bischof der Evangelisch-lutherischen Kirche in Österreich, an die Überwindung eines jahrhundertealten innerevangelischen Konflikts: Vor 50 Jahren, 1973, wurde nach mehrjähriger Vorarbeit die Leuenberger Konkordie unterzeichnet. Damit wurde eine fast 450 Jahre dauernde Spaltung zwischen Lutheranern und Reformierten endgültig beendet. Der Grundgedanke war, dass die Unterschiede wohl bestehen blieben, aber die Kirchen nicht mehr trennten. „Das scheint mir eine grundlegend wichtige Einsicht zu sein“, betonte der Altbischof. „Nicht jeder Unterschied trennt“, die meisten Unterschiede seien einfach Zeichen der Vielfalt und des Reichtums. Aus der „Leuenberger Kirchengemeinschaft“ wurde 2003 die „Gemeinschaft Evangelischer Kirchen in Europa“ (GEKE). In einer Kirchengemeinschaft sind Kanzel- und Abendmahlsgemeinschaft möglich, die Ämter werden gegenseitig anerkannt. Bünker war von 2006 bis 2018 Generalsekretär der GEKE, in Österreich gehören die drei evangelischen Mitgliedskirchen (Evangelische Kirche A.B., Evangelische Kirche H.B. und die Evangelisch-methodistische Kirche) der GEKE an.
Weil sie sich ihrer Verantwortung für die Ökumene aller christlichen Kirchen bewusst sei und ihre Kirchengemeinschaft als Beitrag zur größeren Ökumene verstehe, führe die GEKE ökumenische Dialoge weiterhin mit großem Einsatz. Hier erwähnte Bünker die Gespräche mit den Baptisten, mit den orthodoxen Kirchen Europas und mit der Anglikanischen Kirche. Besonders hob er hervor, dass seit der letzten Vollversammlung in Basel 2018 die GEKE auch offiziell einen Dialog mit der Römisch-katholischen Kirche führe. Bei den Differenzen, die bis heute nicht überwunden werden konnten, spiele das Abendmahl, die Eucharistie, eine zentrale Rolle, erinnerte der Altbischof.
Plädoyer für eucharistische Gastfreundschaft
Warum evangelische und römisch-katholische Gläubige nicht gemeinsam Abendmahl feiern können, liege am unterschiedlichen Amtsverständnis. „Trotzdem würde ich meinen – und da freue ich mich, dass wir derselben Meinung sind – dass eucharistische Gastfreundschaft möglich sein sollte“, sagte Bünker. Etwa im Hinblick auf gemischtkonfessionelle Familien, immerhin hätten mehr als 80% der Evangelischen in Österreich nicht-evangelische Partner oder Partnerinnen, viele davon römisch-katholisch. Bünkers Appell, „und deswegen spreche ich mich dafür aus, im Sinne der Gastfreundschaft für diese Christen und Christinnen die Eucharistie zu öffnen“, wurde mit spontanem Applaus bedacht.
Bünker wies auf das Motto der GEKE „Einheit in versöhnter Verschiedenheit“ hin. Jeder dieser Begriffe sei wichtig, im Blick auf Konflikte in vielen Ländern wie auch in der Kirche. Er zitierte Papst Franziskus, der bei seinem Besuch in der Lutherischen Kirche in Rom im November 2015 klare Worte fand: „Im festen Blick auf Jesus sind wir berufen, vereint in den Unterschieden voranzugehen, es gibt keinen anderen Weg, um eins zu werden. Das ist der Weg Jesu.“ Bünker schloss mit den Worten, dass es für die Ökumene wichtig sei, „dass wir uns darauf besinnen: Wir haben mehr gemeinsam als uns unterscheidet, und nicht alles, was uns unterscheidet, muss uns trennen.“
Die GEKE ist die Gemeinschaft Evangelischer Kirchen in Europa (www.leuenberg.eu). Ihr gehören 96 lutherische, methodistische, reformierte und unierte Kirchen aus über dreißig Ländern Europas und Südamerikas an. Damit vertritt die GEKE insgesamt rund 50 Millionen Protestanten.
Das Ökumenische Forum christlicher Kirchen in der Steiermark fördert die zwischenkirchlichen Beziehungen, insbesondere durch theologisches Gespräch, Austausch von Erfahrungen und in der Planung und Durchführung der den Kirchen gemeinsam aufgetragenen Dienste. Sein Ziel ist die „gemeinsame Erfüllung ökumenischer Aufgaben“, wie es auf der Website www.oekumenischesforum.at heißt. Der Jahresempfang im Landtag Steiermark findet seit 1999 jedes Jahr (mit Ausnahme der Pandemiejahre) statt.