Predigtreihe 2012

Schöpfungsverantwortung

In fünf Gottesdiensten nach Ostern teilten GastpredigerInnen ihre Gedanken zum Thema Schöpfungsverantwortung mit uns. Nach den Gottesdiensten gab es jeweils ein kurzes Predigtnachgespräch und darüber hinaus die Gelegenheit, bei Kaffee und Kuchen mit den PredigerInnen und miteinander ins Gespräch zu kommen.

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15.4.2012  Korneuburg    zur Predigt

Dr. Johanna Zollitsch-Stelzl & Dr. Werner Zollitsch

Bereichsleiterin bei einer Kontrollstelle für Bio-Lebensmittel & Agrarwissenschafter an der Universität für Bodenkultur in Wien; miteinander verheiratet leben sie mit ihren 2 Kindern im Kreuttal; aktiv in unserer Gemeinde u.a. als Gemeindevertreterin und Presbyter
 

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Johanna und Werner Zollitsch stellten ihrer Predigt einen Abschnitt aus Psalm 104 voran, ein Lob des Schöpfers und der Schöpfung, und brachten den HörerInnen folgende 3 Thesen ausführlich nahe:
1. Wir gehen mit der Schöpfung nicht schöpfungsgerecht um.
2. Schöpfungsverantwortung ist mit Fairness, Gerechtigkeit u. Frieden untrennbar verbunden.
3. Wir haben es in der Hand die Schöpfung zu bewahren.

Zu Letzterem führten sie ausgewählte, praktische Handlungshinweise an und gaben im Predigtnachgespräch ausführlich und kompetent Auskunft und Antwort auf Fragen. Herzlichen Dank!

   

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22.4.2012  Langenzersdorf  zur Predigt

DiplM. Mechthild Eschhaus

Umweltbeauftragte der evangelischen Superintendenz Wien; Studium der Mathematik, beruflich Softwareentwicklung für Großrechner; in der evang. Kirche in Deutschland und Österreich ehrenamtlich sehr engagiert
Ausgehend von Gen 2 - den Garten der Schöpfung bebauen und bewahren - und dem daraus abzuleitenden Auftrag zur Schöpfungsverantortung, wie ihn u.a. die Kirchen des ökumenischen Rates in Österreich 2003 in ihrem "Sozialwort" formuliert haben, sprach Frau Eschhaus von einem unbedingt notwendigen Paradigmenwechsel. Lange galt es, die Schöpfung Gottes als Natur zu entdecken und zu nutzen. Jetzt heißt es, die Natur als Schöpfung Gottes wiederzuentdecken, zu achten und ihr zu dienen. Informationen gäbe es genug, sowohl was die Probleme als auch was die notwendigen Schritte angeht. Was es braucht, um zum tiefgehenden Umdenken und persönlich zu einem verantwortungsvollen Handeln in Freiheit und Freude zu kommen, sei ein Erlebnis, das uns berührt und aufrüttelt. Herzlichen Dank, dass Sie Ihres mit uns geteilt haben!
   

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29.4.2012  Korneuburg   zur Predigt

DI Mag. Harald Pilz

Studienautor im Bereich Umwelt und Nachhaltigkeit, Mediator für Konflikte im öffentlichen Bereich;  ist verheiratet und Vater von 5 Kindern, lebt in Tulln und ist in der dortigen evangelischen Pfarrgemeinde aktiv

Harald Pilz zeigte, dass Veränderungen in allen Lebensbereichen, in denen die Natur belastet wird, nicht einfach zu erreichen sind, sondern in vielen Fällen auch Konflikte erzeugen und verwies für die wesentlichen Teile eines Konfliktlösungsprozesses auf das Beispiel Jesu.
1) Die Geschichte des Zöllners Zachäus, der als Halsabschneider verhasst, aber von Jesus als Mensch gewürdigt wurde, verweist darauf, dass alle Beteiligten sich in Respekt und Achtung anerkennen sollen.
2) Die Heilungsgeschichte des blinden Bartimäus zeige, dass es vor allem darum gehe, die Bedürfnisse der Menschen wahrzunehmen und so einen Ausgleich aller Interessen finden zu können.
3) Und schließlich lege die Geschichte von der Ehebrecherin offen, wie wichtig es ist, die Positionen anderer zu verstehen. Jesu Aufforderung – „Wer ohne Sünde ist, werfe den ersten Stein“ – habe die Menschen dazu geführt, die Schwierigkeiten der angeklagten Frau zu verstehen und ihren Hass aufzugeben.
Herzlichen Dank!

   

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6.5.2012  Korneuburg   zur Predigt

Elisabeth Kerschbaum

Politikerin, Korneuburgerin, Die Grünen, Stadträtin für Umwelt & Energie in Korneuburg, Bundesrätin im Österreichischen Parlament.

Erstaunte Feststellung der Politikerin nach ihrer Predigt: "Ich bin es gar nicht gewohnt, dass man mir zuhört."

"Macht euch die Erde untertan", damit hat Gott den Menschen große Macht aber auch große Verantwortung gegeben, sagte Elisabeth Kerschbaum und fragt sich, ob wir dieser gewachsen sind. Denn obwohl Menschen im privaten Bereich sehrwohl verantwortungsvoll leben, scheinen wir im Kollektiv und global gesehen zu versagen. Manche Menschen missbrauchen ihre Macht, viele geben gerne die Verantwortung und die Macht ab, und es ist uns auch nicht leicht gemacht, da wir immer mehr wissen, aber immer weniger begreifen. Frau Kerschbaum ermutigt in ihrer Predigt, trotz dieser Schwierigkeiten unsere je eigene Macht und Verantwortung wahrzunehmen - nicht von schlechtem Gewissen gedrängt, sondern von einer Sehnsucht motiviert. 
Herzlichen Dank!
   

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13.5.2012  Langenzersdorf  zur Predigt

Dr. Bernd Jaeger

Evangelischer Theologe aus Deutschland, seit 2011 ist er im Dienst der GEKE (Gemeinschaft evangelischer Kirchen in Europa) als Referent für Kirchenbeziehungen tätig und lebt mit seiner Familie in Langenzersdorf

Schließlich verwies Bernd Jaeger als Theologe noch einmal auf besondere Weise auf die Schöpfungsgeschichte im ersten Buch Mose: Der Garten Eden, in den der Mensch gesetzt wurde, ist Geschenk Gottes, nicht Ergebnis menschlicher Bemühung. Im täglichen Alltag das Leben zu bewahren, in Liebe zu handeln und sich als Beschenkte zu wissen, daraus entwickelt sich auch Schöpfungsverantwortung.
Herzlichen Dank für den guten Abschluss!

Zuletzt bearbeitet am: 24.09.12, 11:37